Die Burg Kintzheim.
Eine majestätische Anlage
Die Greifvogelwarte „La Volerie des Aigles“ befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Kintzheim im Departement Bas-Rhin.
Die Gemeinde Kintzheim ist ein typisches Dorf des elsässischen Weinanbaugebiets mit etwa 1500 Einwohnern und erstreckt sich über eine Fläche von 2360 ha, davon 560 ha Wald.
Eine atemberaubende Aussicht auf die elsässische Ebene.
Am westlichen Rand des Vogesenvorlandes steht die Burg Kintzheim auf einem kleinen, durch zwei im Norden und Süden verlaufende Täler freigelegten Felsvorsprung. Seine geografische Höhe beträgt 260 m. Dieser Hügel überragt das Dorf um etwa hundert Meter.
Die Anlage schließt eine Fläche von 850 m² für die Unterbringung der Vögel ein, die Gesamtfläche beläuft sich auf 3800 m². Der Flugschauplatz umfasst 800 m².
Kintzheim war im 6. Jahrhundert als Regis-Villa bekannt. Die merowingischen Könige hatten es zum Zentrum eines riesigen Gebiets gemacht, das die Hohkönigsburg einschloss.
Karl der Große verlebte seine Weihnachtsfeiertage im „Palatium Selestatis“, der sich vermutlich in Kintzheim befindet.
Ein geschichtsträchtiger Ort.
Mit dem Bau der Burg wird 1250 auf Anordnung des im gleichen Jahr verstorbenen Kaisers Friedrich II. von Hohenstaufen begonnen.
Sie wird im 15. Jahrhundert vollendet.
Chronologie
1633
Während des Dreißigjährigen
Kriegs wird sie teilweise
von den Schweden zerstört.
1649
Die Stadt Sélestat veräußert die Burg an J. G. de Gallen, Minister von Kaiser Ferdinand III. von Habsburg.
1650 - 1670
Er lässt die Kapelle und das
Hauptgebäude restaurieren.
1801
Nachdem die Burg nach der Revolution von 1789 dem Verfall überlassen wurde, versucht die Stadt Sélestat 1801, sie zurückzukaufen.
1807
Napoleon I. übereignet den Besitz 1807 an Mathieu de Fabvier.
1830
Das Dach stürzt ein. Mit der Romantik kommen das Mittelalter und die Burgen wieder in Mode.
1876
Die allgemeine Sanierung der Ruinen von Kintzheim wird in Angriff genommen. Die Familie de Fabvier hatte als Zeitgenossen und Verbündeten die Familie Humann, deren Nachkommen heute die Besitzer der Burg sind.
1945
Der Bergfried dient während der Elsass-Kampagne
als Beobachtungsstelle und wird zum Teil
durch Granaten zerstört.
1964
Die Ruinen werden unter Denkmalschutz gestellt.
1968
Die Greifvogelwarte „La Volerie des Aigles“ lässt sich in der Burg nieder und erweckt sie wieder zum Leben.
Geschichte
Die 1968 in der Burgruine von Kintzheim eingerichtete Volerie des Aigles hat einer Problematik ökologischer, aber vor allem menschlicher Natur gerecht werden können. Infolge ungerechtfertigter Vernichtungskampagnen und einer expansiven Landwirtschaft sind die Greifvogelbestände alarmierend zurückgegangen.
Ausgehend von dieser Situation beschließt die erste Greifvogelwarte Frankreichs, ihre Türen zu öffnen, mit dem Ziel, den Ruf dieser Tiere auf spielerische und pädagogische Weise für die Öffentlichkeit wiederherzustellen, sie zu vermehren und Aktionen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt zu unterstützen.